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Notarzt-Nachwuchs gesichert – neues Fortbildungkonzept erfolgreich etabliert


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24 angehende Notärzte ließen sich im Rahmen eines Kooperationsprojektes vom Krankenhaus Düren, dem Kreiskrankenhaus in Mechernich und dem DRK Bildungszentrum Düsseldorf ausbilden: Vor zwei Praxiswochenenden am Krankenhaus Düren wurden 30 Unterrichtsstunden Onlinekurs samt schriftlicher Lernerfolgskontrolle geleistet, die die Teilnehmenden zeitlich flexibel absolvieren konnten, ohne im Klinikbetrieb auszufallen.

Praxistraining pur mit Patientensimulatoren, coronabedingt in festen interdisziplinären Teams, ließen trotz der engen Taktung der vorgestellten Fälle sehr schnell die Einzelkämpfer zusammenwachsen und als Notfallteam agieren.
Dank der Unterstützung des zuständigen Amtes für Aus- und Fortbildung der Feuerwehr der Stadt Düren unter Brandamtmann Marc Heimlich und mit einem Hilfe-Leistungs-Löschgruppen-Fahrzeug und 8 Feuerwehrleuten konnten die angehenden Notärztinnen und -ärzte am ersten Wochenende die Rettung aus einem Unfallfahrzeug trainieren.
In wechselnden Szenarien wurden Routinen zur besseren Versorgung und Fehlervermeidung geübt, immer wieder insistierten die Instruktoren auf die Einhaltung der strukturierten Patienteneinschätzung und -versorgung, bis alle im Schlaf die präklinische Diagnostik und Notfalltherapie durchführen konnten.
Neben traumatologischen und internistischen Notfallszenarien, die im straffen Wechsel mit Übungen an Schweinehälften mit der Anlage von Thoraxdrainagen und intraossären Zugängen an Hähnchenschenkeln trainiert wurden, trieb vor allem das Thema Geburt und Kindernotfälle den eigenen Puls der Notärzte in die Höhe. „Bei diesem breiten Spektrum an simulierten Notfallsituationen können wir mögliche Fehlerquellen aufzeigen, die in jedem Einsatz wieder zu überprüfen und abzustellen sind“, so der ärztliche Leiter Prof. Dr. Stefan Schröder, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Krankenhaus Düren.

„Bei jedem Einsatz muss die Situation in kürzester Zeit und unter Stressbedingungen zur optimalen Versorgung der Patientinnen und Patienten richtig beurteilt werden; unsere Teilnehmenden lernen, hierbei als Koordinierende eines Teams zu agieren, sie beurteilen und fordern ein, kontrollieren und delegieren Aktionen während des Einsatzes bis zur Übergabe an das Team im Krankenhaus.
Sich aus der Perspektive eines Notarztes zu lösen und in der Übung einen Rettungsdienstmitarbeiter zu spielen, kann den Blick für Kommunikations- und Steuerungsprobleme schärfen. Davon profitiert vor allem der zu versorgende Patient“, führt Dr. Marcus Münch, Kooperationspartner und Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Kreiskrankenhaus Mechernich, aus. Insbesondere das Debriefing nach einer durchgespielten Notfallsituation erhielt am Ende positive Kritiken. Fehler im geschützten Raum begehen zu dürfen und aus ihnen anschließend zur besseren Versorgung im Notfall zu lernen, wurde von vielen Teilnehmenden als extrem angenehme Lernsituation beurteilt.
Sie formulierten deutlich: „In der ärztlichen Praxis im Krankenhaus lernt man diesen Umgang mit Fehlern nicht, dabei sind wir uns alle bewusst, dass Fehler passieren können und werden.“
Neben den ausgewählten Notfallszenarien bekamen auch das positive Lernklima und die angebotene Verpflegung gute Beurteilungen im Abschlussgespräch.

Steffen Schröder vom Bildungszentrum des DRK Düsseldorf freute sich nach der Zertifikatsübergabe über das positive Feedback. „Dieses Notarztkurs-Konzept war ein erster Versuch, der extrem positiv verlaufen ist. Alle Teilnehmenden, die sowohl online als auch in Präsenz aktiv mitgearbeitet haben, konnten das Zertifikat erhalten und sich so optimal auf ihre Notarzteinsätze vorbereiten.“ Weitere Trainingsangebote für angehende Notärzte sind z.B. NASim25- Wochenenden mit der Simulation von 25 Notarzteinsätzen, aber auch Angebote für bereits im Notarzteinsatz erfahrene Kolleginnen und Kollegen bereiten auf spezifische Schwierigkeiten vor, z. B. bei der Wasser- und Tauchrettung im Rahmen der Siegburger Tauch Intensiv Notfall Tage vom 18. bis 20. März 2022 oder auch beim jährlich angebotenen Dürener Anästhesie Symposium (DAS), dieses Jahr am 30. April 2022.