Jordan Canham und die SWD powervolleys haben im Halbfinale auswärts gegen die SVG Lüneburg trotz kämpferischer Leistung einen schweren Stand. Foto: Hoefel
Ende Februar geht es für den Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren nicht zum Zoi DVV-Pokalfinale nach Mannheim. Düren verliert sein Halbfinale beim Tabellenführer SVG Lüneburg mit 0:3. 23:25, 17:25, 24:26 lauten die Satzergebnisse in Lüneburg. Nuancen machen den Unterschied zugunsten der Niedersachsen.
Abziehbild des Ligaspiels mit vertauschten Rollen
Das Spiel war ein Abziehbild des Ligaspiels im November in Düren. Ein knapper erster und dritter Satz, ein deutlicher zweiter für das Heimteam. Das hieß am Dienstagabend allerdings nicht Düren, sondern Lüneburg. Die SVG war vor allem in Aufschlag und Abwehr enorm stark. Und wie im Ligaspiel waren das Glück des Tüchtigen und die Netzkante auf der Seite des Heimteams. Die SWD powervolleys müssen sich dagegen ärgern, dass sie im ersten und dritten Satz trotz Führung in der entscheidenden Phase verlieren. Die Risikobereitschaft euphorisierter Lüneburger hat die knappen Sätze entschieden. „Wir haben zwei starke Sätze gespielt und haben Lüneburg da ins Zweifeln gebracht“, sagte Trainer Christophe Achten. „Aber unsere Abwehr war heute in den entscheidenden Momenten unglücklich und wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Und wenn die SVG dann über 3000 euphorische Menschen hinter sich hat, dann ist es ganz schwer, hier zu gewinnen.“
Düren kämpft, belohnt sich aber nicht
Positiv anzumerken war, dass die SWD powervolleys vor allem nach dem deutlich verlorenen zweiten Satz und nach einem Vier-Punkte-Rückstand in Durchgang drei gegen starke Lüneburger zurückgekommen waren. „Wir hätten nach drei Sätzen auch 2:1 führen können. Haben wir aber nicht, weil Lüneburg am Ende immer eine kleine Serie mehr zu bieten hatte“, analysierte der Trainer.
Düren bleibt jetzt im Reisestress. Am frühen Mittwochmorgen kehrt das Team aus Lüneburg zurück. Am Freitagmorgen ist Abfahrt zum Ligaspiel nach Halle an der Saale, wo am Samstag das Auswärtsspiel bei den cerebricks Volley Goats Mitteldeutschland ansteht.
Bittere Angriffsfehler
Düren führt im ersten Satz immer mal wieder knapp, weil das Team zwar lange nicht zu seinem Aufschlag findet, aber dafür in der eigenen Annahme und im folgenden Angriff enorm sicher ist. Ab der Satzmitte wird der Aufschlag besser und zeigt sofort Wirkung: Jordan Canham schlägt ein Ass zum 16:14. Zum 17:17 bleibt sein Angriff im Netz hängen. Die SWD powervolleys legen wieder vor, weil Joris Berkhout stark verteidigt und Siebe Korenblek zum 21:19 vollstreckt. Die Gastgeber schlagen jetzt noch einmal stärker auf. Das hat zwar keine direkte Wirkung auf den Dürener Spielaufbau. Trotzdem läuft das Angriffsspiel nicht rund. Einmal kann die SVG verteidigen und im Gegenangriff zum 21:21 punkten. Es folgen zwei bittere Fehler im Angriff, die Lüneburg das 24:21 bringen und Düren letztlich den Satz kosten. Zwar kann das Team zwei Satzbälle abwehren, aber den ärgerlichen Satzverlust trotzdem nicht verhindern.
SVG mit Glück und Können
Anschließend hat Lüneburg viel Glück und Können auf seiner Seite. Die Gastgeber schlagen mit viel Risiko auf und werden belohnt. Zwei Netzroller tropfen ins Dürener Feld. Eine Challenge sieht einen Dürener Ball haarscharf im Aus. Währenddessen hat Düren kein Challenge-Glück. Drei Versuche bis dato, dreimal kein Erfolg. Lüneburg dagegen hat bei vier Versuchen viermal Recht. So liegen die Gastgeber zwei Netzroller weit mit 16:13 in Führung. Zum 16:17 blockt Düren dreimal und zwingt die SVG anschließend zum Angriffsfehler. Nach vier erfolgreichen Challenges hat SVG-Trainer Stefan Hübner erstmals nicht Recht. Es reicht aber trotzdem nicht, weil Düren unter dem hohen Aufschlagdruck der Lüneburger zwar kämpft, aber trotzdem zwei Angriffsfehler produziert. Es steht 17:21. Der Satz ist weg, als Lüneburg das nächste Ass schlägt. Lüneburg ist im Rausch, weil das Team beeindruckend aufschlägt und abwehrt. Mit der Challenge ist es wie verhext: Der fünfte Erfolg bringt Lüneburg auf 24:17 weg. Und dann ist es schon wieder der überragende Lüneburger Libero Takahashi, der verteidigt und seinem Team den Satzball mit einer Angriffschance vorbereitet. Mehrfach hat er Dürens Angreifer zur Verzweiflung getrieben. Das wirkt, auch über Satzpause hinaus.
Nach Rückstand nicht aufgegeben
Die SWD powervolleys spielen jetzt auch gegen das Glück des Gegners. Das Spiel beider Team ähnelt sich. Sie verteidigen stark. Allerdings gelingen Düren keine Netzroller. Und Lüneburg gelingt es, selbst bei fast unmöglichen Bällen noch eine Hand zwischen Ball und Boden zu bringen. Die Niedersachsen greifen mutig an, werden zum 5:3 belohnt und blocken danach zum 7:4. 9:5 heißt es nach einem Angriffsfehler der SWD powervolleys. Düren steigert das Risiko noch einmal. Aber ohne Spielfluss wirkt das wie ein verzweifelter Einsatz mit der Brechstange. Aber genau das wirkt, weil Lüneburg jetzt zweimal im Angriff patzt und Düren auf 13:14 heranrückt. Kurz danach führt Düren nach zwei starken Aufschlägen von Robin Baghdady sogar 17:16. Das Bündnis mit der Netzkante bringt Lüneburg mit 18:17 in Führung. Die Gastgeber verteidigen danach wieder stark und schießen sich im Gegenangriff zum 19:17. Der eingewechselte Zac Hutcheson wehrt ab und verwertet mit einem scharf diagonal geschlagenen Ball zum 19:19. Zum 21:20 für Düren verfehlt Lüneburg das Feld. Das Comeback und die starken Minuten zuvor werden nicht belohnt. Denn die SVG blockt zum 25:25 und verwertet dann direkt den ersten Matchball mit dem altbekannten Muster: starke Abwehr, Gegenangriff, Punkt.








Jordan Canham und die SWD powervolleys haben im Halbfinale auswärts gegen die SVG Lüneburg trotz kämpferischer Leistung einen schweren Stand. Foto: Hoefel