DGB-Kreisverband Düren-Jülich und IGBCE Ortsgruppe Düren fordern, den 8. Mai als bundesweiten gesetzlichen Feiertag zu erklären!
Die militärische Zerschlagung des Faschismus durch die Alliierten, Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen als Befreiung zu begreifen, bedeutet, die richtigen Schlüsse zu ziehen und auch so zu handeln.
Die Gewerkschaften und demokratische Parteien haben sich dem Nationalsozialismus entschieden entgegengestellt und schwer unter dem Hitlerfaschismus gelitten. Unsere Haltung in den Gewerkschaften ist verankert und lautet daher ganz klar: „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“.
Begründung:
Der 8. Mai als Tag der Befreiung ist für Deutschland und Europa der Gedenktag, an dem der Beendigung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und dem Ende des mörderischsten Krieges in Europa gedacht wird.
Diese Befreiung Europas und auch Deutschlands gelang durch die ungeheure vereinte Anstrengung der alliierten Streitkräfte, Widerstandskämpfer*innen und Partisan*innen aus Ost und West. Der 8. Mai ist ein Tag der Befreiung, auch weil er die Möglichkeit schuf, in Deutschland eine nachhaltig demokratische Gesellschaft aufzubauen.
Der 8. Mai 1945 begründete außerdem eine Friedensphase in Mitteleuropa, wie es sie in der modernen Geschichte seit dem frühen Mittelalter nicht gab. Auch das ist ein Verdienst der alliierten Soldaten, Widerstandskämpfer*innen und aller Menschen, die ungeheure Opfer dafür gebracht haben.
Mit Blick auf die immer weniger werdenden Zeitzeugen ist es notwendig, diesem Feiertag durch eine gesamtdeutsche Prägung das notwendige Gewicht zu geben. Es soll die Möglichkeit gegeben werden, an diesem Feiertag dem Andenken den zeitlichen Rahmen über den ganzen Tag zu geben.
Nach 76 Jahren Kriegsende wird erneut in ganz Deutschland am 8. Mai 2021 der Opfer des Faschismus mit einer Feierstunde gedacht. Eine große Anzahl von Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus der ganzen Bundesrepublik nutzten die Gelegenheit, Kränze niederzulegen, historische Orte zu besuchen und mit vielen Bürger*innen (auch hinter den Corona-Masken) ins Gespräch zu kommen.
Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.
Es ist nicht hinnehmbar, dass 76 Jahre danach extreme Rechte in allen deutschen Parlamenten sitzen und in immer rascherer Folge Mord auf Mord folgt.
Die Lehren des 8. Mai umzusetzen, bedeutet für uns:
- AfD, NPD und ihre Verbündeten aufzuhalten,
- das Treiben gewalttätiger und mordender Neonazis zu unterbinden, ihre Netzwerke aufzudecken und aufzulösen,
- einzugreifen, wenn Jüdinnen und Juden, Muslime, Roma und Sinti und andere, die nicht in das Weltbild von Nazis passen, beleidigt und angegriffen werden,
- Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen,
- die Logik des Militärischen zu durchbrechen und Waffenexporte zu verhindern und
- die Diffamierung und Behinderung demokratischer und antifaschistischer Gruppen und Organisationen durch Geheimdienste zu beenden.
Sonntagsreden, die Betroffenheit zeigen, reichen nicht.
Es muss gestritten werden für die neue Welt des Friedens und der Freiheit, die die befreiten Häftlinge im Schwur von Buchenwald als Auftrag hinterlassen haben. Ein offizieller bundesweiter Feiertag wäre dafür die regelmäßige Verpflichtung. – Nicht nur, aber eben auch an jedem 8. Mai.
In Düren fand die Kranzniederlegung des DGB-Kreisverband Düren-Jülich und der IGBCE Ortsgruppe Düren, am 08.05.2021 um 10.00 Uhr am Gedenkstein für die Opfer der Gewerkschaften im Nationalsozialismus in der Kreuzstraße statt.
Um unserem Motto treu zu bleiben und um die Gräueltaten der Nazis auch in der heutigen Zeit, in der die rechten Brandstifter wieder an die Macht drängen, niemals dem Vergessen anheimfallen zu lassen, soll der 8.Mai als „Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus“ zu einem bundesweiten Gedenktag erklärt werden. Denn Erinnerungskultur und Gedenken brauchen Zeit und einen Anlass, um im Bewusstsein der Menschen tief wirken zu können. Die nun neu in den Bundestag zu wählenden Abgeordneten, werden aufgefordert, den 8. Mai als bundeseinheitlichen gesetzlichen Feiertag in die Gesetzgebung aufnehmen zu lassen.