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Schutzausrüstung fehlt: Ärztinnen und Ärzte schlagen Alarm!

Leere Lager für Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel (Foto: Pressestelle)


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Sie sehen die ärztliche Versorgung der Dürener Bevölkerung gefährdet. Der von der Politik versprochene Nachschub an Schutzausrüstung (Masken, Schutzkleidung, Handschuhe, Desinfektionsmittel etc.) kommt bei den Ärzten und dem medizinischen Personal in Düren nicht an. Apotheken wurde die Produktion von Desinfektionsmittel gestattet, aber was nützt es, wenn diese nicht über die erforderlichen Zutaten verfügen.

Viele Ärztinnen und Ärzte verfügen nur noch vereinzelt über Schutzausrüstung für sich und ihr Personal. Wenn Praxen und Krankenhäuser ihre Mitarbeiter nicht mehr mit persönlicher Schutzausrüstung versorgen können, verletzen sie ihre gesetzliche Fürsorgepflicht gegenüber ihrem Personal. Andererseits haben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte einen Versorgungsauftrag zu erfüllen.

Die Dürener Ärzteschaft befindet sich (nicht zum ersten Mal) in einer gesetzlichen Zwickmühle: Kommt sie ihrem Versorgungsauftrag ohne Schutzausrüstung nach, gefährdet sie das Personal, die Patienten und sich selbst. Schließt sie ihre Praxen aus Fürsorge ihrem Personal und ihren Patienten gegenüber, können sie ihren gesetzlichen Versorgungsauftrag nicht erfüllen. So oder so führt dies zu einer unzureichenden Versorgung der Bevölkerung, wenn nicht in Kürze Schutzausrüstung geliefert wird.

Wir haben mit Dr.-medic (RO) Andrea Bamberg über das Thema gesprochen. Sie ist die Vorsitzende der Kreisstelle Düren bei der Ärztekammer Nordrhein und hat den obenstehenden Text gemeinsam mit Dr. med. Wolfgang Deiters, dem Dürener Kreis-Vorsitzenden der Kassenärztliche Vereinigung veröffentlicht. Frau Bamberger erhält jeden Tag fünf Anrufe von Kollegen, die nicht wissen, woher das benötigte Material für die Ärzte und ihr Personal kommen soll. Sie berichtet, dass die Masken in dieser Notsituation teilweise eine Woche lang getragen werden. Sie näht inzwischen sogar selbst Masken, die gewaschen werden können. Wie schwierig die Lage ist, erkennt man auch an der Preisentwicklung. Früher kosteten 10 Masken mit der höchsten Schutzklasse FFP3 25 Euro, heute kosten die Masken 25 Euro pro Stück.

Dabei kennt sich Dr. Bamberg mit schwierigen Situationen aus. Sie hat als Westdeutsche in Rumänien studiert und dort gelernt, mit Mangel zurechtzukommen. Sie sieht die aktuellen Probleme mit dem Coronavirus deshalb als dynamische Situation, die man aushalten müsse. Irgendwie müssen sie und ihre Kollegen jedoch das Personal in den Arztpraxen schützen, was ohne Masken sehr problematisch ist.