Das Gesetz ist bestätigt worden: Wenn Düren in der Volleyball Bundesliga auf Berlin trifft, dann sind das immer besondere Spiele. Das war schon im Hinspiel in Berlin so, als die SWD powervolleys bei den Recycling Volleys auswärts 3:2 gewinnen konnten. Diesmal revanchierte sich der Meister und gewann seinerseits auswärts in Düren 3:2. (25:23, 25:21, 22:25, 22:25, 12:15). Düren bleibt in der Tabelle Sechster.
„Hat Spaß gemacht“
„Das war ein Spiel auf hohem Niveau mit viel Kampf und auch ein paar knackigen Kommentaren unter dem Netz. Mir hat das viel Spaß gemacht, für die Zuschauer war das großartig“, fasste Dürens Spielmacher Tomáš Kocian die Partie zusammen. Dass Düren am Ende den Kürzen zog, hatte mehrere Gründe.
Düren verliert den Tritt
Zum einen den, dass die Mannschaft in der Mitte des dritten Satzes ihren Tritt verloren hatte. Kapitän Michael Andrei hatte sich verletzt, musste vom Feld. 15:9 führten die SWD powervolleys da. Die ersten zwei Sätze hatten sie mit begeisternder Spielweise gewonnen, waren vor allem in Abwehr und Aufschlag überlegen. So lief die Partie auch in Satz drei weiter, bis dass Andrei vom Feld musste und im Mittelblock von Außenangreifer Björn Andrae ersetzt werden musste. Andrei kehrte später im Satz zurück. „Aber wir haben es bis dahin sechsmal in Folge nicht verstanden, im Angriff den Punkt zu machen“, sagte Kocian. Berlin schaffte es, einen Fuß in die Türe zu schieben und war von nun an im Spiel. Der Meister drehte den Satz.
Satz vier endete mit einem Pfeiffkonzert der Zuschauer, Dürens Spieler protestierten zweimal energisch. Einmal, weil Berlins neuer Zuspieler Sergey Grankin als Hinterfeldspieler regelwidrig mit dem Block punktete, das Schiedsgericht Grankins erhobene Hände und seinen Hüpfer aber zum Entsetzen der SWD powervolleys nicht als Blockaktion wertete. Drei Bälle später bejubelte Düren ein Andrae-Ass, um dann entgeistert festzustellen, dass das Schiedsgericht anderer Meinung war.
Strittige Entscheidungen
„Das hat sich leider am Ende des Tiebreaks fortgesetzt“, sagte Kocian. Nach dem 10:10 fällte das Schiedsgericht eine deutliche Fehlentscheidung und eine strittige Entscheidung gegen Düren. Beide Mal war Björn Andrae im Angriff. Zunächst war die Berliner Blockberührung eigentlich unstrittig, bevor der Ball im Aus landete. Danach sahen alle Dürener einen Andrae-Angriff im Feld, alle Berliner nicht. Der Schiedsrichter entschied erneut für Berlin, das jetzt 14:12 führte. Der nächste Dürener Angriff landete knapp im Aus. So endete die Partie mit ungewöhnlicher akustischer Kulisse, nämlich einem Pfeiffkonzert, dass sich gegen die Unparteiischen richtete.
Der neue Spielmacher des Meisters
Ein weiterer Grund für den Berliner Sieg hieß Sergey Grankin. Der vor kurzem verpflichtete russische Zuspieler der BR Volleys führte sein Team in der Endphase des Spiels stark mit schnellem und präzisem Pass-Spiel. „Das war eine besondere Herausforderung, gegen ihn zu spielen, die sehr viel Spaß gemacht hat“, sagte Kocian, der seinem Team eine starke Leistung in einer packenden Partie attestierte.
Viel Einsatz: Sebastian Gevert und Florian Lacassie strecken sich nach dem Ball. Foto: powervolleys/Zons
Die muss wieder abgerufen werden, möglichst verbunden mit einer Steigerung. Denn am Mittwoch wird es nicht einfacher, dann treten die SWD powervolleys Düren auswärts beim Tabellendritten an, der heimstarken SVG Lüneburg. Die Dürener Hoffnung ist, dass die Krankheitswelle, die das Team in der Woche vor Berlin erfasst hatte, bis dahin abgeklungen ist und die SWD powervolleys der SVG mit voller Kraft entgegentreten können.