Seit Montag befindet sich Deutschland in einem neuen Corona-Lockdown. Veranstaltungen sind untersagt und die Gastronomie muss wie im Frühjahr erneut für mehrere Wochen die Türen schließen, nur der Verkauf zum Mitnehmen ist noch erlaubt. Der Einzelhandel darf seine Geschäfte mit gewissen Einschränkungen weiter geöffnet lassen.
Trotzdem hat der Lockdown auch in Düren gravierende Auswirkungen auf die Innenstadt, wie Ulf Minartz betont. Der Vorsitzende der IG City verweist auf das fehlende Publikum. An Tagen ohne Veranstaltungen und den Wochenmarkt kommen weniger Menschen in die Stadt. Es ist auch nicht möglich, einen Einkaufsbummel mit einem Besuch im Restaurant oder Café zu verbinden. Die Schließung der Gastronomie sorgt noch für andere Probleme. Minartz beobachtet, dass es mehr Müll in den Einkaufsstraßen gibt, weil die Mülltonnen der Imbisse nicht vor der Tür stehen.
All das führt dazu, dass der Einzelhandel große Umsatzeinbußen zu verzeichnen hat. Die Händler haben kein Verständnis dafür, dass die Gastronomie tagsüber schließen muss. „Wer macht denn da eine Party?“ fragt Minartz.
Die Eindrücke aus Düren entsprechen Beobachtungen in anderen Städten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) weist darauf hin, dass viele Innenstädte eine geringe Frequenz an Besuchern haben. Corona verderbe den Verbrauchern die Stimmung, heißt es dort in einer aktuellen Meldung.
Die Statistiker von hystreet.com messen die Passanten-Zahlen in großen deutschen Einkaufsstraßen. Hier lässt sich erkennen, dass viel weniger Menschen unterwegs sind. In der Schildergasse und Hohe Straße in Köln waren am gestrigen Montag (2. November), als der Lockdown begann, nur noch gut halb so viele Menschen unterwegs wie an einem durchschnittlichen Montag. Auch in der Adalbertstraße in Aachen waren die Zahlen deutlich unter dem Durchschnitt. Nach 18.00 Uhr sind jeweils nur noch ganz wenige Menschen in den genannten Straßen unterwegs.